I've been back in good-old Germany for a month now... I was soooo sad to leave the US, but I am also glad to see everyone else again.
Now I wrote a summary of my entire year abroad and I thought posting that here would be a good end and goodbye for this blog. The greatest adventure of my life is over for now, but I have a second family and friends for a lifetime across the world now and I know that I will see them again!
Once again, thank you so much to everyone, who helped make this dream come true, you are AMAZING!!!
So here comes my summary (in German):
Mein Jahr in Houston, Texas – die beste Entscheidung meines
Lebens
Am 08. August 2015 habe ich zum gefühlt 1000sten Mal in meine E-mails geguckt und an
diesem Abend war sie da, DIE E-Mail, auf die ich seit fast einem halben Jahr
gewartet hatte: meine Gastfamilieninformationen. Mein Herz hat einen riesigen
Hüpfer gemacht und ich habe begierig alles in mich aufgenommen, was ich über
sie erfahren konnte. Ich würde in Houston, Texas mit einer Gastmutter und einer
21-Jahre alten Gastschwester wohnen.
Vier Tage später ging es dann auch schon los. Um 7 Uhr
morgens habe ich mich mit vielen anderen aufgeregten AFSern im Flughafen in
Frankfurt getroffen. Ein schneller Abschied und wir saßen mit vielen Gefühlen
und vor allem unglaublich aufgeregt im Flugzeug. Worauf hatten wir uns
eingelassen? Was würde uns am Flughafen in Houston erwarten? Vielen Fragen auf
die ich schon sehr bald eine Antwort bekommen sollte.
Meine Gastmutter
Christine hat mich am Nachmittag vom Flughafen abgeholt, und als wir aus dem
klimatisierten Gebäude traten, war das erste, das mir an Texas auffiel, die
unglaublich hohe Luftfeuchtigkeit und Hitze. Nach ungefähr 40 Minuten mit
meiner Mom im Auto auf dem Weg in mein neues Zuhause, gefüllt mit unzähligen
Fragen und Antworten von beiden Seiten, kamen wir an und ich habe zum ersten
Mal meine Gastschwester Lexi gesehen und mir wurden unsere drei Hunde und die
beiden Katzen vorgestellt. Alle haben mich so herzlich empfangen und versucht
es mir so leicht und ereignisreich wie möglich zu machen, sodass aus meiner
Gastmutter bald meine Moo, aus Lexi meine Cio (keine konnte mir erklären woher
diese Worte eigentlich kamen, sie waren einfach schon immer Familien-Insider
für Mom und Sister gewesen) und aus dem anfangs etwas fremden Haus mein „second
home“ wurden.
(Meine Gastmutter, meine Schwester Kelsey aus North Carolina,
Lexi und ich)
Knapp zwei
Wochen nach meiner Ankunft, in denen ich nur Gutes erlebt hatte, und noch keine
Sekunde Zeit hatte, einen Gedanken an Deutschland zu verschwenden, ging die Schule
los. Ich war ein Junior (elfte Klasse) der Bellaire High School. Da ich keine
Gastgeschwister auf meiner High School hatte und auch meine Schwester auf eine
andere Schule gegangen ist, mussten meine Gastmutter und ich uns erst einmal in
das System hereinfinden, und sie war am ersten Schultag mindestens genauso
aufgeregt wie ich. Alle anfänglichen Sorgen waren aber vollkommen unbegründet
und auch in der Schule haben mich alle offen aufgenommen und waren sehr
hilfsbereit, selbst wenn ich zum fünften Mal gefragt habe wo mein Englischraum
ist. Mit knapp 4000 Schülern wurde der Schulalltag niemals langweilig und es
gab bis zuletzt noch Leute, die ich kennengelernt habe und gefühlt noch nie
zuvor gesehen hatte.
Meine Fächer
konnte ich mehr oder weniger frei wählen, es gab nur wenige Vorgaben, dazu zählten
Mathe, Englische Literatur, US Geschichte und eine Naturwissenschaft. Es war
eigentlich vorgesehen, dass ich als Junior Physik wähle, aber auf Nachfrage
durfte ich mir dann doch etwas aussuchen, wozu ich in Deutschland nicht die
Möglichkeit gehabt hätte, und so habe ich mir für Umweltwissenschaften
entschieden. Frei dazu gewählt habe ich dann Marching Band, Chor und Spanisch.
Diese acht Unterrichtsfächer hatte ich alle jeden Tag zur selben Zeit am selben
Ort.
Am meisten Spaß haben mir die Band und der
Chor gemacht. Dort habe ich auch schnell Anschluss gefunden und im Nachhinein
betrachtet auch meine besten Freunde. Im ersten Halbjahr hatte ich jeden Tag
nach der Schule, die allein schon bis 15:15 Uhr dauerte, noch zwei Stunden
Bandprobe. Wir haben draußen in der Hitze marschieren geübt und unsere Show
einstudiert, die wir in jeder Halbzeitpause eines Football-Spiels unserer
Schulmannschaft auf dem Feld aufgeführt haben.
Das erste
Footballspiel zählt zu einer meiner besten Erfahrungen des ganzen Jahres. Der
School Spirit war schon während des Unterrichts deutlich zu erkennen, weil alle
in den Schulfarben rot und weiß gekleidet waren. In der letzten Stunde vor
Schulschluss gab es dann eine „pep rally“ bei dem die Band und die Cheerleader
spielen und tanzen um die Football Spieler zu ehren und anzufeuern. Es war wie
eine riesige Party in der Aula bei der alle in Stimmung für das Spiel am Abend
gebracht wurden.
Während des Spiels habe wir (die Marching Band) dann in
unseren Uniformen erst kurze bekannte Stücke im Publikum gespielt und dann
unsere Show aufgeführt. Es war ein wundervolles, sehr amerikanisches Erlebnis
und unser Team hat am Ende sogar gewonnen.
Im zweiten Schulhalbjahr,
als die Marching Saison dann vorbei war, habe ich angefangen Lacrosse zu
spielen. Das ist eine ur-amerikanische Ballsportart, bei dem ein kleiner Ball
mit „Sticks“, also langen Stäben mit einem kleinen Netz am oberen Ende, in ein
Tor befördert werden muss. Das Team hatte zwar eigentlich auch schon im ersten
Halbjahr trainiert, aber als Ausnahme haben sie mich dann trotzdem noch
aufgenommen. Darüber bin ich im Nachhinein wahnsinnig froh, denn ich war in
einem großartigen Team, das immer zusammengehalten hat und einfach Spaß an
Lacrosse hatte, auch wenn wir nicht jedes Spiel gewonnen haben.
Weitere Highlights meines amerikanischen Schullebens waren
der Homecoming-Ball im Herbst, der Senior-Prom und die typische Graduation mit
Robe und Kappe, zu denen ich als Austauschschülerin auch gehen durfte.
Für mich waren das Beste an meinem Auslandsjahr die vielen
aufgeschlossenen, offenen, netten und interessierten Menschen, die ich
kennengelernt habe. Das bezieht sich auf alle, von meiner Gastfamilie
angefangen, über die AFS-Schüler aus aller Welt, meine amerikanischen Freunde
bis hin zu Lehrern oder einfach anderen Leuten, die man trifft und mit denen
man sich ein wenig unterhält. Alle haben Fragen gestellt und es hat mir viel
Spaß gemacht, Dinge über meine Heimat und die deutsche Kultur zu erzählen und
weiterzugeben. Als junge Botschafterin aus Deutschland habe ich mehrere
Vorträge in allen meinen Klassen und dem Deutsch-Klub an meiner Schule gehalten
und auch sonst versucht, möglichst viel über Deutschland an interessierte
Amerikaner weiterzugeben.
Mit den
anderen AFS-Austauschschülern in meiner Region habe ich mich sofort super
verstanden und verbunden gefühlt. Wir haben zusammen unzählige Aktivitäten gemacht,
um Houston und die USA besser kennenzulernen oder einfach um Spaß zu haben. So
sind wir zum Beispiel im August in Houston Indoor-Eislaufen gegangen, haben
einen Tag auf einer abgelegenen Farm verbracht, zusammen Freiwilligenarbeit
geleistet, die NASA Station besichtigt und das Rodeo unsicher gemacht. Dafür
mussten natürlich auch die texanischen Cowboystiefel her, sodass wir beim
Bullenreiten, der Tiershow und dem Jahrmarkt optisch perfekt ins Bild passten.
Im Dezember
hatte ich das große Glück mit meiner Gastfamilie für fünf Tage nach New York zu fliegen. Dort
habe ich dann auch meine zweite Gastschwester Kelsey, die sonst in North
Carolina gewohnt hat, kennengelernt. Wir hatten eine wunderschöne Zeit zusammen
und New York war einfach überwältigend. Eine so lebendige Stadt voll mit
Menschen aus aller Welt hatte ich vorher noch nie erlebt. Wir haben alle
touristischen Highlights mitgenommen aber auch Insider-Restaurants und viele
anderes genossen, da meine Gastmutter dort ganz in der Nähe aufgewachsen ist.
Nach einem sehr traditionellen und schönen Weihachten mit
Christmas Eve Dinner, Ugly-Christmas-Sweater-Party, Weihnachtsmorgen in
gleichen Pyjamas und vielen Geschenken ging es dann schon auf die nächste
Reise. Ich durfte mit einer befreundeten Familie, die auch eine
Austauschschülerin bei sich hatte, nach Colorado zum Skiurlaub fahren. Das
Gebiet war atemberaubend schön und wir hatten eine super Zeit auf den Pisten.
In den
Frühlingsferien haben wir das Ganze dann umgedreht und ich bin mit meiner Familie
und der anderen Austauschschülerin nach Florida gefahren. Auch diese Reise hat sehr viel Spaß gemacht
und Floridas Strände sind eine Sehenswürdigkeit, für die es sich definitiv
gelohnt hat 10 Stunden im Auto zu sitzen. Die letzte Reise hat dann im Juni
stattgefunden, mit beiden Familien plus Austauschschülerinnen, die inzwischen
aber viel mehr wie eigene Töchter geworden waren. Wir haben eine Woche der 3-monatigen
Sommerferien in Phoenix, Arizona verbracht. In Arizona habe ich mit dem Grand
Canyon eine der atemberaubendsten Regionen der Welt gesehen.
Ich kann nicht sagen, wie dankbar ich AFS und dem Bundestag,
vor allem meinem Bundestagspaten Heiko Schmelze bin. Das Auslandsjahr war ein Lebenstraum
und wurde mir nur durch sie ermöglicht. Es war die beste Entscheidung, die ich
hätte treffen können, und ich werde für immer ein zweites Zuhause mit einer
Familie und vielen Freunden haben, mit denen ich noch lange in Kontakt bleiben
werde.
Bye, bye <3